On my Way


 

Seit 3 Tagen bin ich nun in der psychosomatischen Reha. Gestern war ich das erste mal hier in einem Gruppenraum. Nix wildes, einfach nur einen Vortrag zum Thema Psychosomatik und wie bestimmte Ereignisse im Leben zu Überforderung bis hin zum Burnout oder Depression führen.

Selbst in diesem seichten Programm, bekomme ich Flashbacks. Ich spüre wie meine Hände feucht werden und ich nervös auf dem Stuhl hin und her rutsche. 

Einfach nur ein Vortrag, doch das monologisierte Sprechen reicht aus, um wieder in den Nebel zu driften. Vor meinem inneren Auge entstehen Bildfetzen, Erinnerungen an die Zeit in der Villa. Ich fühl mich doof damit, höre meinen inneren Kritiker: "Stell dich nicht so an, was sollen denn die Leute denken." Ja was würden die wohl denken, wenn ich in Tränen ausbreche, oder aus dem Raum renne, weil mich die Panik packt. 

Ich schließe die Augen, höre auf meinen Atem, spüre meine Bauchdecke, wie sie sich hebt und senkt. Spüre meine Füße die fest vor meinem Stuhl auf dem Boden aufliegen.

Ich spreche zu mir selbst, erzähle mir dass alles ok ist, keine Gefahr droht, kümmere mich liebevoll um die Kleine in mir, die panisch in einer Ecke sitzt. Es wird stiller in mir und langsam geht mein Stresslevel runter. Geschafft.



Kommentare

  1. Hallo mutige Frau!

    Ich wünsche dir viel Kraft bei der Aufarbeitung und hoffe, dass du viele Menschen damit erreichst. Die, die sich selbst noch nicht trauen über das Erlebte zu sprechen und sich dir mutig anschließen. Und die, die dadurch diese Gruppe meiden werden.

    Ich war damals in Siegen. Dort trafen sich regelmäßig NET-Mitglieder in einer privaten Wohnung. Ich war ca. 4 - 5 x dort. Jay habe ich nie kennengelernt. Wie über ihn geredet wurde, hatte mich aber stutzig gemacht. Als wäre er "Gott".

    Ich hatte im Juni 2022 in der Kölner Telegramm--Gruppe über das Geschehene berichtet.
    Ein Mensch wurde aufs übelste mental vergewaltigt und schlussendlich retraumatisiert. Ich habe die Gruppenmitglieder nach dem sog. "Prozess" unmittelbar angesprochen. Da war wenig Einsicht. Bei einem späteren Telefonat wurde versucht mir zu suggerieren, dass mein Blick durch meine eigenen "Trigger" getrübt sei. So viel zum Thema "Manipulation".

    Am Tag nach dem Treffen habe ich mich bei der Freundin des jungen Mannes nach dessen Zustand erkundigt. Diesem ging es sehr schlecht und er hat sich erst getraut nach dem Verlassen der Wohnung über das Erlebte zu sprechen.

    Ansonsten habe ich nur "Dinge" gehört. Da klingeln bei mir persönlich die Alarmglocken.

    Viele Grüße Tanja

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