Step 7
Emotionale Ausbrüche wurden mir als Borderline oder Destruktivität ausgelegt, und ich fand mich oft in einem völlig destabilisierten Zustand wieder. Ich fühlte mich dann klein, falsch und unfähig.
Ich hörte auf das was andere mir „spiegelten“ (Das ist Raumsprache und bedeutet, das mir andere meine vermeintlichen Fehler/ Schatten aufzeigen, da wo ich mich falsch verhalte).
In solchen Situationen stieg mir ein gefühlter Nebel in den Kopf,meine Gedanken verschwammen und ich konnte mich kaum mehr artikulieren. Diese Momente trieben mich in die Verzweiflung und die Tränen rannen mir die Wangen herunter. Es blieb für mich nur der Weg ins einsehen und die Anerkennung das andere mich besser zu kennen schienen, als ich.
Immer wieder wurde gerade bei den Frauen Bezug genommen auf sogenannte Borderline Strukturen, welche als Grund für Fehlverhalten jeglicher Art heran gezogen wurden.
Äußerungen und Bedenken an Leitung oder Struktur, waren ein Problem in mir und Kritik am Raum war unmöglich.
Ich begann zu folgen, ihm zu folgen, weil die Gruppe bedingungslos folgte.
Ich fügte mich ein, es wurde einfacher weil ich mich und meine Zweifel nicht mehr zu lies und gleichzeitig stand mein Nervensystem im dauerhaften Überlebensmodus und wurde mein Normalzustand, in Mitten von subtilen Manipulationen, über griffigem Verhalten und die Gemeinschaft entwickelte sich in eine Richtung, welche ich mir nicht mal hätte vorstellen können.
Ich frage mich so oft, wie konnte und kann das nur so passieren. Meine Selbstzweifel flammen auch jetzt beim schreiben immer wieder auf und die Frage, ob ich das alles falsch sehe.
Bin ich wohl doch nicht Bewusst genug, verstehe ich den Sinn dahinter nicht, weil ich das große ganze nicht erfassen kann?
Ich liebe viele dieser Menschen, trage sie im Herzen und habe Angst um sie und ihre Verfassung. Gleichzeitig bin ich sauer auf alle die, die meine Familie waren.
Während ich bis hier hin lese.. Tränen. Für mich verstörend und es geht mir gerade echt sehr nahe!. Auch das eine Frau alleine gelassen wurde, während sie in ihrem Trauma steckte und sich die ganze zeit übergeben musste. Ich kenne unteranderem solche Lebenslagen, wo andere Menschen unwissentlich oder weil sie sich überfordert oder überlegen fühlen, Menschen alleine lassen - dass ist einer der schlimmsten gefühlten Dinge, die es gibt.. sich einsam und alleine zu fühlen, wo man doch am meisten von anderen gehalten werden muss/darf, weil man es in diesem Augenblick nicht alleine schaffen kann. (Da spreche ich aus eigener Erfahrung, sei es wegen sexueller Missbrauchung, von einer Gruppe/Familie ausgestoßen zu fühlen usw.). Oder die Angst zu haben überhaupt irgentetwas zu äußern, weil man Angst hat nicht mehr dazuzugehören oder ausgestoßen zu werden, dass kann so intensiv sein, um seine Überleben zu kämpfen! Das tut weh, dass zu lesen. Ich war noch nie bei den Treffen, bin fast hingegangen und wurde öfters eingeladen.. so froh, dass ich es nicht tat. Danke, dass du bist und dich verletzlich zeigst (ich weiß sich so zu zeigen und auch an sich zu zweifeln, kann sehr intensiv sein). Fühle dich, wenn du magst liebevoll in den Arm genommen.
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